Bereits zum zwölften Mal veranstaltete das Technische Hilfswerk ein bundesweites Jugendzeltlager. Drei der 400 Zelte auf dem Messeplatz am Trierer Moselufer gehörte der Jugendgruppe aus Apolda. Gemeinsam mit rund 3000 Jungen und Mädchen aus ganz Deutschland verlebten die Jugendlichen dort eine tolle Zeit. Die Tage waren sonnig und heiß und auch der Bundesjugendwettkampf am Samstag startete unter verschärften Bedingungen bei hoher Luftfeuchtigkeit und tropischen Temperaturen. Aus jedem Bundesland war das beste THW-Jugendteam angetreten, um in nur zwei Stunden zehn schwierige Aufgaben zu erledigen. Die Jugendgruppe des OV Apolda ist dabei für das Bundesland Thüringen angetreten.
Dabei musste Strom verlegt werden, über einen künstlichen Bach wurde ein Holzsteg gebaut, Verletzte wurden von einem Turm abgeseilt und anderes mehr. Trotz dreißig Grad im Schatten und lauter Geräuschkulisse arbeiteten alle Kinder und Jugendlichen hoch konzentriert und ließen sich durch nichts ablenken. Der Wettbewerb wurde von vielen prominenten Gästen, darunter auch Bundestagsabgeordnete, der Trierer Bürgermeister und Peter Altmaier, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, aufmerksam verfolgt. Alle waren begeistert von den Fähigkeiten und dem Engagement der Junghelfer.
Doch über den anspruchsvollen Wettbewerb hinaus gab es während einer Woche Zeltlager auch eine Menge anderer Aktivitäten, Ausflüge und Workshops. So beteiligte sich die THW-Jugendgruppe aus Apolda an folgenden Unternehmungen:
An der Stadtrally durch Trier, wobei zahlreiche Fragen von den Römern bis zu Karl Marx beantwortet werden mussten. Des weitern besuchten wir die Firma „Geilenkothen Schutzbekleidung" wo sich Jugend und die Betreuer die Entwicklung und Produktion des Multifunktionsanzuges des THW anschauen konnten. Am Samstag fand mit dem Bundeswettkampf der Höhepunkt des Bundesjugendlagers statt, bei dem die Jugendgruppe des OV Apolda für das Bundesland Thüringen teilnahm.
Nach dem Wettkampf, in der Nacht zum Sonntag, wurde das Jugendzeltlager allerdings unverhofft zum „Einsatzgebiet": Ein Gewitter entlud sich am Abend mit solcher Gewalt, dass innerhalb kürzester Zeit etliche Zelte unter Wasser standen und evakuiert werden mussten.
Glücklicherweise können THW-Leute zupacken und wissen sich zu helfen: Noch in den Nachtstunden wurden insgesamt rund einhundert Teilnehmer aus verschiedenen Bundesländern mitsamt ihren Feldbetten in die Messehalle verlegt oder zogen in andere, trockene Zelte um. Im Stockfinsteren wurden Gräben geschaufelt und Zeltplanen mit Sandsäckengesichert. THW-Junghelfer Florian Schulze: „Da konnten wir mal richtig im Ernstfall anwenden, was wir in der Jugendgruppe gelernt haben!" Aus Sicherheitsgründen schaltete die Lagerleitung im ganzen Lager zeitweise den Strom aus. Das gleiche Szenario wiederholte sich in der folgenden Nacht, als erneut starke Gewitter über Trier niedergingen. Doch davon ließ sich niemand die Laune verderben. Als tagsdarauf die Sonne wieder schien, war aus der unfreiwilligen nächtlichen Dusche schnell eine spannende Abenteuergeschichte geworden!
Ergebnisse Bundeswettkampf
1. Amberg, Bayern (492 Punkte)
2. Hermeskeil, Rheinland-Pfalz (491 Punkte)
3. Freisen, Saarland (480 Punkte)
4. Bad Segeberg, Schleswig-Holstein (472,5 Punkte)
5. Dillenburg, Hessen (472 Punkte)
6. Künzelsau, Baden-Württemberg (469,5 Punkte)
7. Hamburg-Bergedorf, Hamburg (448 Punkte)
8. Bremen, Bremen (421,5 Punkte)
9. Göttingen, Niedersachsen (419,5 Punkte)
10. Calbe, Sachsen-Anhalt (416,5 Punkte)
11. Pasewalk, Mecklenburg-Vorpommern (399,5 Punkte)
12. Team Brandenburg, Brandenburg (381,5 Punkte)
13. Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin (355,5 Punkte)
14. Wuppertal, Nordrhein-Westfalen (335,5 Punkte)
15. Apolda, Thüringen(326 Punkte)
16. Görlitz,Sachsen (307 Punkte)
Zahlen aus dem 12. Bundesjugendlager
Teilnehmer
3300 Teilnehmer aus allen 16 Bundesländern, darunter
500 Ehrenamtliche des THW
50 Hauptamtliche des THW
70 Schiedsrichter
30 Kollegen von der Protection Civile (LUX)
Gäste: zwei Jugendfeuerwehrgruppen aus Deutschland und eine Gruppe der polnischen Jugendfeuerwehr.
Technik
über 400 Zelte
über 500 Fahrzeuge
Stromverbrauch entsprechend einem Dorf mit 1000 Einwohnern
Stromverteilung mit zwei Kilometern Starkstromkabel
500 Stromanschlusspunkte
115 Toiletten und diverse Urinale
110 Duschen
160 Meter Abflusskanäle
400 Meter Frischwasserleitung.
Verpflegung:
Während der Lagertage wurden unter anderem gefuttert...
82.500 Brötchen, 1100 Kilogramm Butter, 3500 Fleischspieße, 3500 Frikadellen, 3500 Schnitzel, 700 Kilogramm Gyros, 8000 Äpfel, 8000 Birnen, 3000 Orangen, 200 Kilogramm Salat, 500 Kilogramm Aufschnitt, 600 Kilogramm Käse, 21.000 Portionen Nuss-Nougat-Creme.
Getränkeverbrauch:
Rund 10.400 Liter Mineralwasser, 1.200 Liter Softdrinks, 10.000 Liter Tee, 5.000 Liter Eistee, 4.000 Liter Fruchtsaftgetränke plus 1.400 Liter Bier (für die Betreuer!) = 33.400Liter ausgegebene Getränke plus 4 Wasserzapfstellen, die direkt an die Trinkwasserleitung angeschlossen waren und deren Durchlauf nicht festgestellt werden kann
Über 4300 Rollen Klopapier wurden verbraucht (plus etliche Großrollen in der Messehalle)
150 Kubikmeter Müll fiel an (nach Wertgruppen sortiert: Plastikflaschen, Papier)
3 Computernetzwerke wurden installiert (2 LAN, 1WLAN)
28 Rechner mit ca. 50 angeschlossenen Computer-Arbeitsplätzen waren in Betrieb (plus ca. 30 privat mitgebrachte Laptops)
Es gab über1100 leichte medizinischeVersorgungsfälle
Es gab 33Liter/qm Niederschlag (Unwetter Sonntagnacht)
Freizeitangebote:
über 1.500 verkaufte Karten für die Sommerrodelbahn
knapp 1.200 Workshop-Teilnehmer
knapp 2.600 Teilnehmer bei den angebotenen Ausflügen
32 Mannschaften beim Sportturnier, 26 bei Lagerolympiade, 17 beim Streitwagenturnier, 57 Gruppen beider Stadtrallye plus zahllose selbst organisierte Ausflüge (z.B. insSchwimmbad)
Radio,TV, Zeitung für das Bundesjugendlager:
Während des Bundesjugendlagers in Trier wurden acht Ausgaben der Lagerzeitung „CampusNuntius" herausgegeben sowie sieben Morning-TV-Shows und 35 Stunden Lagerradioproduziert und gesendet.